Wohnmobil Reiseblog. Touren 2023
Eine Wohnmobiltour im September
Abschied von einem sehr schönen Ort
27. September 2023. Es wurde Zeit weiter zu fahren. Eigentlich wollten wir auf dem Wohnmobilstellplatz in Sandershausen nur eine Nacht bleiben. Es gefiel uns aber so gut, dass wir nun fast eine Woche dort blieben. Selten war dieser Platz komplett belegt (drei Stellplätze). So standen wir dort bis auf einige PKW’s von Menschen, die diesen Parkplatz als Ausgangspunkt für Wanderungen oder einfach zum “Gassigehen” mit ihren Hunden nutzten, komplett alleine.
Aber bevor wir nun endgültig Kassel verlassen wollten, stand noch auf Empfehlung einer einheimischen Frau, die wir bei einem unserer Spaziergänge mit den Hunden kennengelernt hatten, ein Besuch des “Herkules” an. Hierbei handelt es sich um ein Denkmal in Kassel, hoch oben über der Stadt auf der Wilhelmshöhe in der Nähe des “Schloss Wilhelmshöhe”. Vom Wohnmobilstellplatz aus ist dieses Denkmal zu sehen. Allerdings erkennt man von dort unten nicht um was es sich dabei im Einzelnen handelt. Also wurde es Zeit, uns dieses Denkmal einmal anzusehen.
Die Statue des Herkules
Der Name Herkules ist nur eine deutsche Version dieses Namens. Diese Figur befindet sich auf dem Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Dabei handelt es sich um eine aus Kupfer gegossenen Figur. Die grüne Farbe dieser Statue ist die Folge von Korrosion.
Diese Kupferstatue entstand im frühen 18. Jahrhundert. Sie gilt als ein Wahrzeichen von Kassel. Hoch oben, weit über der Stadt steht diese Figur auf dem Oktogon, einem riesigen Schloss.
Etwas über die Figur des Herkules (Herakles)
Wer war dieser Herkules?
Die Figur auf der Wilhelmshöhe stellt den Halbhott Herakles aus der griechischen Mythologie dar. Er war der Sohn von Zeus und der Alkmene. Nach der Sage hatte sich Zeus in Alkmene verliebt. Um sie zu begatten kam er in Gestalt ihres Mannes zu ihr. So getäuscht erkannte sie Zeus nicht. Er war nun der Sohn eines Gottes und einer Sterblichen, was ihn auch zu einem Sterblichen machte.
Die Kindheit und Jugend
Herakles (Herkules) wuchs zu einem überirdisch starken Mann heran, gesäugt aber nicht geliebt von Hera der Gattin von Zeus. Beim säugen zog er wohl so stark an Heras Brust, das die Milch weit in das Weltall schoss. So entstand die Milchstraße. Hera stieß ihn voller Wut von sich. Bis in die Ewigkeit verfolgte sie ihn mit ihrer Eifersucht. Aber auch Alkmene blieb von ihrem Hass nicht verschont.
Herkules (Herakles) und der Sport
Herakles (Herkules) jedoch wurde in den Künsten des Wagenlenkens, des Fechtens, dem Faustkampf und dem Ringen ausgebildet. Er war zwar ein gelehriger Schüler, aber sein Jähzorn in Verbindung mit der übermächtigen Kraft seiner Gestalt machte ihn unberechenbar. So schickte ihn sein Ziehvater zu den Rinderhirten.
Das Ende und der Tod des Halbgottes
Am Ende wurde er ein starker und gefürchteter Mann. Bereit jeden Kampf zu führen und nie zu verlieren. Mit seiner übernatürliche Kraft, seinem Willen und dem Nachstellen nach Frauen machte er sich eine Menge Feinde. Herkules war stark und unbesiegbar. Eine seiner vielen enttäuschten Geliebten machte mit dem ein Ende und schenkte ihm ein Hemd, daß sich, als er es sich anzog, wie Feuer auf seiner Haut fest brannte. Er durchlitt teuflische Schmerzen und versuchte sich das Hemd vom Leib zu reißen. Es gelang ihm nicht. Aus Qual stieg er in ein Feuer und verbrannte darin.
Warum findet man so viele Herkules Statuen
In der griechischen Mythologie ist der Halbgott Herkules bekannt für große Heldentaten. Er stand für unbesiegbare Kraft. Seine Kraft und die Macht, die er besaß imponierte vielen Herrschern und Despoten. Ihn wählte auch der Landgraf Carl von Hessen-Kassel vor über 300 Jahren als Symbol für seine eigene Macht aus. Er ließ hoch über dem Bergpark Wilhelmshöhe eine riesige Herkules-Statue errichten, die von weither sichtbar sein sollte. Aber nicht nur in Kassel findet man solche Herkules Statuen, sondern auch an anderen Orten wie z.B. in Florenz.
Der Weg hinunter zum Schloss Wilhelmshöhe
Steht der Besucher oben auf dem Oktogon, bietet sich ihm ein fantastischer Ausblick auf die Stadt Kassel, den umliegenden Gemeinden und dem Kassler Schloss. Nun standen wir oben. Also machten wir uns zu Fuß über die endlos erscheinenden Treppen hinunter zum Schloss Wilhelmshöhe. Was uns nicht auffiel, war dass zwar eine Menge Menschen dort hinunter, aber nur wenige hinauf kamen um dort wieder zu ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz zu gelangen.
Hinunter ging es “Zu Fuß” recht gut
Es war ein wirklich sehr schöner Abstieg. Auf jeder Etage bot sich uns ein neuer Eindruck. Wasserspiele und Wasserspeier und eine fantastische Aussicht. Dort unten das Ziel, das Schloss Wilhelmshöhe. Aber schnell wurde uns klar, dass wir das nicht schaffen und so beendeten wir unseren Abstieg kurz vor dem Schlosspark an einer Pommesbude. Wir nahmen eine Stärkung in Form einer Bratwurst zu uns und machten uns nach einer Weile wieder auf den Rückweg.
Hinauf wurde es zur Qual
Von dort fährt auch ein Bus wieder hinauf zum Herkules. Wir hätten besser den Bus genommen statt uns zu Fuß dort hinauf zu quälen. Der Aufstieg nach oben ist recht Anspruchsvoll. Es gibt einige Schwierigkeiten:
- Die Stufenhöhe ist höher als die DIN Norm
- Die Anzahl der Treppenstufen von ca. 885 Stück insgesamt
Völlig erschöpft erreichten wir das Plateau und unser Wohnmobil. Die Hunde erwarteten uns schon sehnsüchtig.
Trotz der Qualen des Aufstiegs, war es ein wunderbares und unvergessliches Erlebnis