Reiseblog. Touren 2016
Kurztrips und Motorradtouren 2016
Kurztripp’s und Motorradtouren 2016
Motorradtouren
Endlich wieder in Saintes-Maries-de-la-Mer
Wohnmobilstellplatz Aire de Camping-Car Parking Plage Est
18. September 2016. Am späten Vormittag verließen wir den Wohnmobilstellplatz in Aigues Mortes. Wir hatten dort eine schöne Zeit, aber es wurde Zeit unsere Reise weiter fortzusetzen.
Am Nachmittag erreichten wir den Naturstellplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer. Wir fanden dort auf Anhieb einen sehr schönen Platz mit Blick auf das Naturschutzgebiet. Schnell hatten wir uns dort eingerichtet und unternahmen mit den Hunden unsere erste Wanderung in der Lagune von Saintes-Maries-de-la-Mer.
So ließen wir den Tag ausklingen. Bei einem Glas Rotwein saßen wir noch lange draußen vor unserem Wohnmobil und waren glücklich mal wieder an diesem schönen Ort zu sein.
Die schönste Zeit des Tages. Der Sonnenaufgang am Strand von Saintes Maries de la Mer.
Jeden Morgen zwischen 7°° und 8°° Uhr machte ich (Roger) mit den Hunden einen ausgiebigen Spaziergang in die Lagune, dorthin wo die Flamingos am Morgen ihr Frühstück zu sich nehmen. Das ist die schönste Tageszeit hier am Meer in Saintes-Maries-de-la-Mer.
Die Sonne, die langsam rot aus dem Meer empor steigt, die Flamingos, die ihre Köpfe in das Wasser stecken, um dort nach kleinen Krebsen zu fischen. Das sind unvergessliche Eindrücke.
Die Lagune am Morgen
Um diese Uhrzeit sind wir fast ganz alleine dort. Jeden Morgen. Wir begegneten hier und da ein paar Anglern oder solchen Leuten wie wir, die diese ganze besondere Atmosphäre des Sonnenaufgangs genießen möchten. Auch die Hunde schienen das so zu empfinden.
Häufig hatte ich meine Kamera mit einem Teleobjektiv dabei und versuchte diese Eindrücke einzufangen. Ich hoffe, dass wir das Schauspiel der Natur dort noch oft erleben dürfen. Denn auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar. Der Meeresspiegel steigt. Das Meer hatte sich 2015 bei einem Sturm einen Teil des Strands geholt.
Es muss ein Anliegen aller Menschen sein, dass uns diese Welt, so wie wir sie kennen, erhalten bleibt. Das gilt nicht nur für Saintes-Maries-de-la-Mer.
Ein störender Tourismus den Niemand wirklich braucht
Bei einem unsere letzten Besuche in der Lagune von Saintes-Maries-de-la-Mer, begegnete uns ein Tross von ca. zehn E-Scooter, die mit hoher Geschwindigkeit durch das Marschland rasten, um dann für 30 Sekunden am Wasser stehen zu bleiben um sich die Flamingos beim Fressen anzusehen. Das ist die andere Art von Touristen, denen wir nicht so gerne begegnen und auf die Saintes-Maries-de-la-Mer gut verzichten sollte.
Ein Motorradausflug nach Arles, eine wunderschöne Stadt in der Camargue
19. September 2016. Von Saintes Maries-de-la-Mer machten wir einen Ausflug nach Arles. Wir hatten das schon mal einige Jahre vorher mit unserem Wohnmobil probiert, hatten das Vorhaben mangels Parkplatz abgeblasen. Aber auf dieser Tour hatten wir nun ein Motorrad dabei. Es brachte uns sehr schnell nach Arles. Einen Parkplatz zu finden ist mit einem Motorrad kein Problem. Die Sehenswürdigkeiten, die wir uns auf jeden Fall ansehen wollten, war die Arena und die Brücke von Langlois. Das Letztere entpuppte sich als ein nicht so leichtes Vorhaben.
Arles, eine Stadt mit einer bewegten Geschichte
Arles ist eine Stadt in Camargue und befindet sich in der Region Provence-Alpes-de-Côte d’Azur im Department Bouches du Rhone. Der Ort liegt am östlichen Ufer der Rhone.
Die Geschichte dieser Stadt reicht zurück bis zu den Kelten die diesem Ort den Namen „Arelate“ gaben, was so viel heißt wie „Sumpfiger Ort“. Unter Caesar wurde er zu einem militärischen Stützpunkt. Über die Zeit gewann dieser Ort durch den regen Handel immer mehr an Bedeutung.
Da diese Stadt ein sehr wichtiger Handelsknotenpunkt war, gaben sich, wie wir es von anderen Städten schon kennen, über die Jahrhunderte viele verschiedene Herrscher die Klinke in die Hand.
Die Arena
Die Arena wurde 90 n. Chr. gebaut. Genau wie im alten Rom fanden hier viele Grausamkeiten an Menschen und Tieren statt. Heute wird sie nur noch für den französischen Stierkampf genutzt. „Na Gott sei Dank“.
Vincent van Gogh und die Brücke von Langlois
Auf der Rückfahrt wollten wir uns noch die Brücke von Langlois anschauen. Ich gebe zu, dass ich ein großer Fan von Bildern des Impressionisten Vincent van Gogh bin. Trotz Navi haben wir sicher eine halbe Stunde gebraucht bis wir die Brücke endlich fanden.
Die Realität zerstört die Phantasie
Van Gogh malte diese Brücke mehrmals in verschiedenen Stimmungen. Diese Brücke schien es Van-Gogh angetan zu haben. Aus verschiedenen Positionen, mit Waschfrauen, zu verschiedenen Tageszeiten oder Ereignissen. Aber nur eines dieser Kunstwerke wurde in der Öffentlichkeit wirklich berühmt und legendär.
Leider ist von dieser romantischen Stimmung, die diese Bilder vermittelten in der Realität heute nichts mehr vorhanden. Sie ist ohne Navi so gut wie nicht zu finden. Es gibt noch nicht einmal ein Hinweisschild. Außerdem befindet sie sich etwas außerhalb des Ortes in einem scheinbar ehemaligem Gewerbegebiet. Im Hintergrund ist ein größeres Gebäude zu sehen, welches aussieht wie eine heruntergekommene Lagerhalle. Definitiv keine schöne Umgebung.
Der Umzug der “Van Gogh-Brücke” von Fos nach Langlois
Ja das hat seinen Grund. In Wirklichkeit befand sich die originale Brücke, so wie Van Gogh sie malte, ca 2 km nördlich von dem jetzigen Standort. Der originale Standort wurde über die Jahre so zugebaut, dass die Brücke nicht mehr zur Geltung kam und auch verkehrstechnisch schwer erreichbar war. So entschied die Stadt Arles 1952 sie in Fos abzubauen und und an dem jetzigen Standort an der Rue Gaspard Monge in Langlois wieder aufzubauen. 1997 wurde diese Brücke komplett restauriert und sieht Heute wieder so aus wie damals, als Van Gogh sie malte.
Van Gogh und die seltsame “Freundschaft” zu Paul Gauguin
In Arles lebte er einige Wochen mit Paul Gauguin zusammen. Sie verstanden sich nicht sehr gut. Es kam zum Streit, in dessen Verlauf sich Van Gogh, wohl im Absinthrausch, ein Ohr abschnitt.
Hier trennten sich die Wege dieser großen Maler des Impressionismus. Sie sind in einem Atemzug mit Claude Monet, Paul Cézanne, Henri Matisse oder der Malerin Berthe Morisot zu nennen. Die meisten der Impressionisten waren Schüler an der berühmten Pariser Kunstakademie.
Van Gogh. Zu Lebzeiten ein erfolgloser Maler
Van Gogh blieb die Tür zu dieser Akademie verschlossen. Van Gogh war zeitlebens ein erfolgloser Maler. Seine Art die Welt zu sehen und zu mahlen passte nicht in diese Zeit. So verkaufte er, soviel bekannt ist, zu Lebzeiten nur wenige seiner über 864 Bilder und ca 1000 Zeichnungen. Eines der Gemälde erstand sein Bruder Theo durch einen Strohmann (so heißt es zumindest). Da van Gogh über kein eigenes Einkommen verfügte und auch durch die Malerei kein Geld verdiente, war sein Bruder Theo die Person, die für seinen Lebensunterhalt und für den Aufenthalt in der Camargue auf kam. Einmal besuchte er seinen Bruder in Arles. Theo van Gogh starb ein halbes Jahr nach dem Tod seines Bruders Vincent unter ähnlichen Umständen (Suizid).
Das tragische Ende eines unglücklichen Menschen
Am 27. Juli 1890 schoss sich Vincent van Gogh in die Brust, und verstarb zwei Tage später an den Folgen dieser Schussverletzung. Ob es ein Selbstmord oder nur ein Versehen war, oder gar eine Gewalttat, damit beschäftigen sich heute noch die Historiker. Van Gogh litt an Depressionen und Wahnvorstellungen, außerdem hatte er einen Wahrnehmungsfehler was die Farbe Gelb betraf. So vermutet man, aber ist ebenfalls nicht sicher erwiesen.
Aber mit der besonderen Malweise und seiner außerordentlichen Fähigkeit und Stil des Malens ist die Person Vincent van Gogh in den Götterhimmel der besten Maler aller Zeiten eingetreten. Aber doch, er hinterließ viele Geheimnisse hier auf Erden, die wohl nie ergründet werden.