Reiseblog. Touren 2015
2015. Frankreich. Normandie, Bretagne, Paris, Picardie
Fahrrad-Touren
Unser erstes Ziel. Dünkirchen in der Normandie.
Camping La Licorne
9. Mai 2015. Endlich hatte das Warten ein Ende. Die lange Winterpause war vorbei und wir hatten endlich Urlaub. Unsere erste große Tour sollte uns in die Bretagne führen. Wir freuten uns schon lange darauf.
Schon am frühen Morgen ging es los. Wir hatten uns schon im Voraus im Internet kundig gemacht und uns nach Camping- und Stellplätzen umgesehen. Wir entschieden uns für unseren ersten Aufenthalt den Campingplatz Camping La Licorne in Dünkirchen anzufahren. Die Lage des Platzes ist ausgesprochen schön und verfügt zudem über einen direkten Zugang zum Strand bzw. zu den Dünen.
Die Parzellen sind großzügig angelegt und verfügen über Wasser und Strom. Wir suchten uns eine Parzelle aus, die sich in der Nähe des Tors zu den Dünen und dem Meer befindet. Für zwei Nächte bezahlten wir 46 €. Wir möchten nicht wissen, wieviel dieser Platz in der Hauptsaison kostet.
Der Preis erscheint zwar für eine Vorsaison recht hoch, aber die sehr schöne Lage rechtfertigt das wohl. Man gönnt sich ja sonst nichts. (Scherz)
Nach einem kurzen Spaziergang mit unseren Hunden am Strand beendeten wir den Tag und freuten uns bei einem Glas Rotwein auf den nächsten Tag.
Jahrestag der Befreiung
10. Mai 2015. Die ganze Nacht hindurch hatte es furchtbar gestürmt. Das Wohnmobil schaukelte hin und her. Am Morgen war es recht frisch. Der Sturm hatte die Satellitenschüssel auf dem Wohnmobildach umgelegt. Gut, das wir das passende Werkzeug dabei hatten. Damit war die Reparatur sehr schnell erledigt und die Satelitenanlage funktionierte wieder einwandfrei. Um auf das Dach des Wohnmobils zu gelangen hätten wir uns eine Leiter sehr gewünscht. Wir notierten uns die Anschaffung einer Teleskopleiter für unsere nächste Tour. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Strand und unternahmen eine lange Wanderung mit den Hunden.
Der Wind wehte uns scharf um die Nase und der Sand pikste wie tausend Nadeln in unseren Gesichtern. Den Hunden machte das scheinbar nichts aus. Sie genossen es am Strand herum zu laufen.
Da sich kaum Menschen am Strand befanden, war das kein Problem. Überall am Strand und wie wir später auch in der Stadt feststellen konnten, befanden sich Relikte, die an die „Schlacht von Dünkirchen“ von 1945 erinnert.
Am Nachmittag fuhren wir mit den Fahrrädern über die Promenade in die Stadt. An diesem Tag gab es dort ein Radrennen. Dafür gab es einen speziellen Anlass.
Dieser Tag war der 70. Jahrestag der Befreiung. Am 9. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht nach heftigen Verteidigungskämpfen um die der Festung Dünkirchen. Eine leidvolle Zeit ging hier für die Bewohner von Dünkirchen zu Ende.
Die Zerstörung der Stadt 1940 und die Zurückeroberung 1944
Schon 1940 wurde die Stadt bei der „Schlacht um Dünkirchen“ weitgehend zerstört. Hier wurden französische und britische Einheiten durch die deutsche Wehrmacht komplett eingekesselt. Mit einer waghalsigen und verlustreichen Rettung durch Landungsschiffe der Royal Navy am Strand von Dünkirchen, konnten damals die Einheiten nach England in Sicherheit gebracht werden. Fünf Jahre später wendete sich das Blatt. Der Untergang des nationalsozialisten Deutschland nahm unter Anderem auch an dieser Stelle seinen Anfang.
1944. Die Landung der Alliierten
Von der Landung der Alliierten an dieser Küste der Normandie im Oktober 1944 bis zum Erreichen des Rheins, und damit bis zum Niedergang Nazi–Deutschlands, verging fast ein halbes Jahr. Es starben auf diesem Weg fast 55.000 amerikanische GI‘s. Fast genau so viele Soldaten wie in 10 Jahren Vietnamkrieg.
Krieg. Was für ein menschlicher Irrsinn !!! Doch die Geschichte und auch aktuelle Ereignisse zeigen, dass der Mensch am Ende nichts dazu gelernt hat.