Reiseblog. Touren 2013
Deutschland. Auf nach Rügen
Fahrrad-Touren
2010. Ein Rückblick
Wir hatten sie schon einmal von weitem gesehen. Das war 2010 auf unserer Hochzeitsreise. Wir waren damals auf einem kleinen Wohnmobilstellplatz in dem kleinen Ort Seehof in der Nähe von Schaprode gewesen. Ein etwas gewöhnungsbedürftige Straße führt von Schaprode zu diesem Ort. Diese Straße besteht eigentlich nur aus zwei schmalen Fahrspuren in deren Mitte Gras wächst. Ein Relikt aus der DDR Zeit. Dann endet die Straße und der Besucher steht direkt vor einem Gehöft auf der einen Seite und der Ostsee auf der anderen Seite. Rechts befindet sich das Wohnhaus mit Innenhof, was wohl früher ein Bauernhof war. Daneben ein sehr schön gelegener Campingplatz. Auf der linken Seite, direkt am Ufer der Ostsee gab es diesen besagten Wohnmobilstellplatz.
Seehof. Ein Wohnmobilstellplatz direkt an der Ostsee
Dort standen wir 2010 direkt am Ostseestrand und blickten auf die Insel Hiddensee. Vor allen Dingen bei Sonnenuntergang bot diese Insel einen wunderbarer Anblick. Damals beschlossen wir, irgendwann einmal diese Insel zu besuchen. Aber es sollten doch noch vier Jahre vergehen bevor wir dieses Vorhaben dann endlich in die Tat umsetzten.
Der Campingplatz “Am Schaproder Bodden” in Schaprode
Als wir nun nach drei Jahren wieder in Schaprode ankamen versuchten wir zuerst einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz in Seehof anzufahren. Welch eine Enttäuschung. Den Platz gab es nicht mehr. Es gab nur noch die Möglichkeit sich auf den den Campingplatz von Seehof zu stellen. Dort hätten wir allerdings nur in der hintersten Reihe gestanden. So fuhren wir weiter nach Schaprode auf den Campingplatz “Am Schaproder Bodden”. Dieser eignete sich am Besten als Ausgangspunkt für das was wir noch vor hatten. Wir richteten uns auf dem Campingplatz ein und machten anschließend einen langen Spaziergang mit den Hunden. Am diesem Abend gingen wir früh schlafen, denn für den nächsten Tag hatten wir uns viel vorgenommen.
Camping am Schaproder Bodden
Unser Ausflug auf die Insel Hiddensee
Nun waren wir schon einige Male auf der Insel Rügen. Von dem Ort Seehof auf Rügen hatten wir die Insel Hiddensee schon einmal aus der Ferne gesehen, aber noch nie waren wir dort gewesen. Viele Reisende, die wir unterwegs trafen und die schon einmal auf dieser Insel waren, schwärmten von ihr. So auch mein (Roger) Kollege aus Berlin. Es wurde Zeit sich diese Insel einmal näher anzusehen. Was macht diesen Charme der Insel aus, der ihr nachgesagt wird? Wir sollten überrascht werden.
Ein Spaziergang mit den Hunden
Am nächsten Morgen, vor dem Frühstück, stand aber erst einmal ein sehr langer Spaziergang mit unseren Hunden auf dem Programm. Er führte uns hinunter zum Hafen und dann entlang des Kanals weiter. Nach dem Frühstück nahmen wir dann die Fahrräder und fuhren hinunter zum Hafen von Schaprode. Dort kauften wir zwei Tickets für die Fähre hinüber zur Insel Hiddensee. Da wir noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns noch ein wenig in dem Ort Schaprode um.
Mit der Fähre zur Insel Hiddensee
Dann endlich war es soweit. Die Fähre kam. Wir nahmen die Fahrräder mit auf die Fähre und los ging die Fahrt hinüber auf die Insel Hiddensee. Wir genossen die Überfahrt, entdeckten in der Tat den Platz in Seehof, dort wo wir 2010 auf unserer Hochzeitsreise mit unserem Wohnmobil standen. Schöne Erinnerungen.
Die Insel Hiddensee in der Ostsee
Dann endlich erreichten wir die Insel Hiddensee. Doch bevor wir unsere Entdeckungsreise über die Insel beginnen wollten, setzten wir uns erst einmal in einer kleinen Bar am Hafen von Hiddensee in die Aussengastronomie, bestellten uns etwas Leckeres mit Alkohol und saßen einfach so eine Weile in der Sonne. Wir beobachteten die Schiffe, die Touristen und den Betrieb in dem kleinen Hafen Vitte. Und vor allen allen genossen wir Dingen die Ruhe und Gelassenheit, die dieser Ort ausstrahlt.
Eine fast komplette autofreie Insel
Denn auf der Insel Hiddensee gibt es außer ein paar Fahrzeugen, die für die öffentliche Ordnung zuständig sind, keine Autos. Diese Insel ist also fast autofrei. Wir empfanden das als sehr angenehm.
Der Leuchtturm der Insel
Nach einer Weile verließen wir das Lokal. Unser erstes Ziel sollte der Leuchtturm der Insel sein. Dort hin zu kommen ist mit den Fahrrädern auf dieser Insel kein Problem. Auf der Insel gibt es wie schon erwähnt, keinen privaten Autoverkehr. Ideal für Radfahrer. Bis zum Leuchtturm sind es ca 5 km. Der Leuchtturm Dornbusch befindet sich am nördlichen Bereich der Insel.
Es ist erlaubt diesen Leuchtturm zu besteigen, was wir dann auch taten. Von dort oben hat der Besucher eine tolle Aussicht über diese einzigartige Insel. Dabei ist es bei schönem Wetter möglich, bis hinüber nach Rügen zu schauen.
Eine Insel der Künstler
Hiddensee war und ist nach wie vor eine Insel der Künstler. Ob Gerhart Hauptmann, Joachim Ringelnatz, Carl Zuckmayer oder Hans Fallada. Alle waren sie schon einmal dort gewesen.
Viele Künstler verbrachten hier einige Tage und ließen sich von der Insel inspirieren. Durch die Einsamkeit, der Schönheit der Natur und dem friedlichen und friedfertigen Leben dort.
Was uns auffiel, waren die vielen Holz-Skulpturen. Einige saßen auf Bänken, so lebendig, dass man den Wunsch verspürte sich dazuzusetzen, was Hilde dann auch tat.
Weiter nach Plogshagen
Vom Leuchtturm fuhren wir mit den Fahrrädern weiter am Kloster vorbei nach Vitte. Inzwischen war es schon Mittag. Nachdem wir in Vitte einen kleinen Imbiss zu uns genommen hatten, ging unser Fahrradausflug weiter nach Plogshagen.
Hier und da hielten wir hielten wir einfach spontan an, schauten uns das Land, die Ostsee und die Menschen dort an.
Der Abschied von dieser wunderschönen Insel
Am Späten Nachmittag beendeten wir unseren wundervollen Ausflug und fuhren wieder zurück nach Vitte. Wir verließen schweren Herzens diese einzigartige und beschauliche Insel. Die Fähre brachte uns dann wieder zurück nach Schaprode. Die Hunde freuten sich uns endlich zu sehen. Wir waren ja so lange Weg gewesen.
Das Ende eines wunderschönen Tages
Es war wieder einmal einer dieser wunderschönen Tage gewesen, an die man sich sicher lange noch erinnern wird. Wir nahmen von dort viele wunderbare und unvergessliche Eindrücke mit. Am Abend saßen wir so noch einige Zeit vor unserem Wohnmobil und sprachen über diesen Tag. Ja, wir könnten uns schon vorstellen auf solch einer Insel ohne Auto zu leben.
Aber dort wo wir leben ist es auch schön
Auf der anderen Seite leben wir in einem winzigen Dorf im Westerwald mit ca 250 Einwohnern. Es gibt nur drei schmale Straßen, ohne Durchgangsverkehr und einen Bauernhof direkt neben unserem Haus. Es gibt keine Geschäfte, noch nicht einmal eine Bäckerei. Ab und zu verirren sich ein paar Wanderer oder Radfahrer im Ort. Das war es aber auch schon. Unser Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert und war früher einmal die Bäckerei im Ort gewesen. Vor ca 150 Jahren wurde hier noch nach Silber geschürft. Eine Blütezeit die für Wohlstand sorgte. Nachdem jedoch diese Vorkommen erschöpft waren verließen viele Bewohner den Ort wieder und dieses Dorf fiel in einen tiefen Dornröschenschlaf. Wir lieben es hier zu leben.
Die Zeiten ändern sich. Aber nicht nur zum Guten
12.März 2023. Inzwischen sind 10 Jahre vergangen. Hilde und ich sind nun im Ruhestand. Mit der ehemaligen Idylle in unserem winzigen Dorf ist es aber inzwischen vorbei. Der Tourismus hat auch uns erreicht. Am Dorfrand entstanden neue Häuser. Autos, E-Biks, Motorräder, Wanderer. Alles bewegt sich bei schönem Wetter durch die schmale Straße im Ort, direkt an unserem Haus vorbei. Wie beneiden wir Heute die Bewohner auf der Insel Hiddensee. Unser Trost. In der Woche und bei schlechtem Wetter hält es sich in Grenzen. Heute ist ein Regentag. In der letzten Stunde ist hier nur ein Auto hindurchgefahren.