Reiseblog. Touren 2013
Deutschland. Auf nach Rügen
Fahrrad-Touren
Die Ankunft auf dem Wohnmobilstellplatz in Prora
Wir erreichten das Seebad Binz und fuhren auf direktem Weg den Wohnmobilstellplatz in Binz an, auf dem wir bei unserem ersten Besuch in Binz schon einmal eine Nacht verbracht hatten. Schon damals hatte er uns nicht gefallen. Es hatte sich nichts verändert. Aber auch bei diesem erneuten Besuch gefiel er uns nicht. Der einzige Vorteil den dieser Platz bietet, ist die Nähe zur Promenade von Binz.
Campingplatz Wohnmobil-Oase in Prora/ Rügen
Aber das ist wirklich nur der einzige Vorteil, denn sonst ist er nur eng, laut und teuer. Der letzte Punkt war nicht ausschlaggebend, aber wohl die beiden ersten Punkte, die uns zum Entschluss brachten, uns eine andere Unterkunft für die Nacht zu suchen.
Unsere Recherche in einem Stellplatzführer brachte uns zum Wohnmobilstellplatz “Wohnmobil-Oase Prora”. Auf diesem Wohnmobilstellplatz suchten wir uns einen schönen Stellplatz aus und richteten uns dort ein.
Das Naturschutzgebiet bei Prora
Der Wohnmobilstellplatz befindet sich mitten in einem Naturschutzgebiet. Nachdem wir mit den Hunden einen ausgiebigen Spaziergang durch die nähere Umgebung gemacht hatten, packten wir unsere Fahrräder aus und fuhren nach Binz.
Binz und seine Promenade
Binz ist ein Seebad auf der Insel Rügen. Schon 1830 wurde Binz als Badeort erwähnt. Ende des 1900 Jahrhunderts fand das Baden im Meer immer mehr Freunde und Anhänger. Der Badeurlaub am Meer wurde zu einem gesellschaftlichen Ereignis. So trafen sich dort sehr viele wohlhabende und hochgestellte Menschen zur Sommerfrische. Überall in Europa entstanden solche Badeorte am Meer wie z.B. auch in Biarritz.
Relikte aus einer glamourösen Zeit
Die alten Gebäude am Strand von Binz sind die stummen Zeugen dieser glamourösen Zeit. Hier verbrachten Menschen aus gut situierten Kreisen ihre Ferien. Sei es zum Kuren oder zur Sommerfrische oder auch nur um sich dort zu zeigen. Was noch an baulicher Substanz aus der DDR Zeit übriggeblieben war wurde mit viel Aufwand und Kosten wieder hergerichtet, saniert, restauriert oder aber auch einfach komplett wieder neu aufgebaut.
Die DDR und die vermeintliche “Gute alte Zeit”
Viele Gebäude erinnern an diese „gute alte Zeit“. Ob diese Zeit wirklich so gut war, wie viele Menschen aus dem Osten Deutschlands heute noch behaupten, darüber lässt sich streiten. Zur Zeit der DDR wurde Rügen und auch Binz zu einem beliebten Urlaubsort der DDR Bürger. Viele Relikte dieser Zeit findet man noch heute auf der Insel. Allerdings wurden die Relikte aus der “kapitalistischen guten alten Zeit” nicht sonderlich gepflegt, ja mit Absicht ließ man sie sogar verfallen oder riss sie im schlimmsten Fall einfach ab.
Rügen vor und nach der “Wende”
Nach der “Wende” musste eine Menge Geld in die Hand genommen werden, um die Insel und nicht nur diese Insel so herzurichten wie wir sie jetzt kennen. Heute gilt ganz besonders dieser Ort als das Aushängeschild der Insel. Viele Menschen reisen nach der “Öffnung” nach Rügen. Ich erinnere mich kurz nach dem Mauerfall, dass die Mutter eines guten Freundes, die während der russischen Besetzung, aus dem Osten geflüchtet war, von Binz schwärmte. Aber sie erzählte mir auch von der Trafik und den Verlusten (ihr Mann kam in einem russischen Atbeitslager um) als sie vor den Russen mit ihren zwei Söhnen und mit den wenigen Dingen, die sie tragen konnte, in den Westen geflohen ist.
Auf der Insel entstanden in den Jahren nach dem Mauerfall viele schöne Fernsehfilme und Fernsehserien, die natürlich bei den Zuschauern das Bedürfnis entstehen ließen, dorthin zu reisen. Nichts erinnert Heute an die dunklen Jahre der russischen Besetzung und dem DDR Staat. Der Ort Binz selber gilt heute als einer der Hotspots dieser Insel. Aber das gleiche gilt natürlich auch für die wunderbaren ländlichen Gegenden.
Kurhaus von Binz
Die Ostsee zur Zeiten des “kalten Kriegs”
Die Ostsee galt in der Zeit des kalten Krieges als gefährliches Gewässer. Kameraden aus unsere Einheit der Bundesmarine, die auf Schnellbooten auf der Ostsee zusammen mit dänischen Verbänden für die Sicherung der Grenze zuständig waren, erzählten mir damals, dass die NVA und russische Schnellboote ihnen manchmal so Nahe kamen, dass sie das „weiße in den Augen“ der Matrosen erkennen konnten.
- Ich weiß natürlich nicht ob es wirklich so war oder ob es sich dabei nur wichtigtuerisches “Seemannsgarn” handelte.
Rügen nach dem “Mauerfall”
Nachdem die Mauer in Berlin fiel und der DDR Staat quasi über Nacht aufgelöst und ausgelöscht wurde, entdeckten auch viele westdeutschen Bürger den Osten Deutschlands neu. So gehört Rügen und andere Orte an der Ostsee heute mit Recht zu den begehrten Reisezielen.
Das Restaurant “Omas Küche” (Jetzt Oma’s Ostsee Oase)
Auch in diesem Jahr wollten wir erneut das Restaurant “Omas Küche” besuchen, das inzwischen in “Oma’s Ostsee Oase” umbenannt wurde. Letztendlich verzichteten wir darauf, da es nur noch über eine Reservierung möglich war. Wir fanden das sehr schade. So wurde uns das von einer Bedienung zumindest gesagt. So ändern sich die Zeiten.
Wir blieben nur eine Nacht in Binz und setzten am Nächsten Tag unsere Reise weiter fort.