Reiseblog. Touren 2013
Kroatien. Vom Norden in den Süden
Die Küstenstraße “Jadranska Magistrala”
14. Oktober 2013. Als wir an diesen morgen aufstanden, regnete es wie aus Kübeln. So beschlossen wir die Insel Krk zu verlassen und unsere Reise weiter fortzusetzen. Denn Reisen können wir auch bei schlechtem Wetter. Als Tagesziel hatten wir uns den Ort Omiš in Dalmatien ausgesucht. Wir planten dafür die Jadranska Magistrala, also die adriatische Küstenstraße bis nach Omiš, zu benutzen.
Die schönste Küstenstraße in Kroatien
Sie gilt als eine der schönsten Küstenstraßen weltweit. Erbaut wurde sie in den 1960er und 1970er Jahren. Sie hat allerdings den Ruf, auch die gefährlichste Straße in Kroatien zu sein. Ihr schlechter Ruf eilt ihr voraus.
Eine der gefährlichsten Küstenstraßen der Welt
Diese Erfahrung mussten wir dann leider auch machen. Überholen im Gegenverkehr, wobei der Überholte zum Bremsen gezwungen wird, damit es nicht zum Zusammenstoß kommt, Überholen in unübersichtlichen Kurven und mehr. Alles Dinge, die ein verantwortungsvoller Autofahrer in der Regel nicht machen sollte. Auf dieser Straße versagt teilweise der gesunde Menschenverstand bei den Autofahrern. Wir kamen uns vor wie unter Selbstmördern.
Blinken wird dabei als lästig empfunden. Hier hilft nur, Augen auf, bremsbereit sein und gelassen bleiben. Aber trotzdem. Diese Straße ist in der Tat eine der schönsten Küstenstraße, auf der wir je gefahren sind.
Gelassen bleiben und sich Zeit nehmen
Hier sollte sich der Reisende die Zeit nehmen und auf einem der vielen Parkplätzen anzuhalten und den Blick über die Adria zu genießen.
Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht so ganz mit. Langsam zog sich der Himmel zu und Regen setzte ein. Wir fassten auf halber Strecke den Plan, die Küstenstraße zu verlassen und die weniger anstrengende Autobahn zu benutzen.
Omis in der Region Dalmatien
Am späten Nachmittag passierten wir Split und fuhren weiter nach Omiš, wo sich ich der Campingplatz Galeb (Galeb=Möwe) befindet, den wir uns schon vorher im Internet herausgesucht hatten. Auf dem Campingplatz im Ort wollten wir ein paar Tage bleiben. Dieser Platz wurde uns von einem Kollegen von Hilde empfohlen. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Camping Galeb in Omis-Kroatien
Wir bezahlten mit Campingcheque, was sehr gut funktioniert.
Der Platz war nicht sehr gut besucht, was wohl an der Jahreszeit lag. Uns sollte das nur recht sein. So konnten wir uns in aller Ruhe einen Platz in der Nähe des Wassers aussuchen.
Einiges über die Geschichte der Stadt Omis
Omis ist eine Stadt im Süden von Kroatien in der Region Dalmatien. Dort mündet der Fluss Cetina in die Adria. Die Stadt Split ist nur 25 Km von Omis entfernt.
Erste Spuren der Besiedelung
Schon früh wurde diese Gegend um Omis besiedelt. So wurden bei Ausgrabungen Überreste alter römischer Siedlungen in der Gegend um Omis entdeckt. Nachdem das römische Reich zerfiel, geriet diese Gegend für kurze Zeit unter die Herrschaft der Byzantiner.
Die Herrschaft der Slawen
Diese Herrschaft war nur von kurzer Dauer. Bis ins 14. Jahrhundert hatten dann die Slawen dort das Sagen. In dieser Zeit wurde die Stadt zur Heimat von Piraten. Sie kontrollierten von diesem Ort aus große Bereiche der Adria, bis hinauf nach Venedig. Das gefiel den Venezianern nicht so richtig. Daher zogen sie los und eroberten 1444 die Stadt Omis. Die Piraten wurden getötet und die, die überlebten wurden vertrieben. Nun war wieder Ruhe an der Adria. Oder besser vorläufig.
Die Herrschaft der Venezianer
So war die Serenissima, also Venedig, bis zu ihrem Niedergang Herr in dieser Stadt. Daher findet man in diesem Ort überall den italienischen Einfluss in Architektur und Kultur.
Ein paar schöne Tage in Omis
15. Oktober 2013. In der Nacht kam ordentlich Regen und Wind auf. Überall klapperte und rappelte es irgendwo. Das ganze Wohnmobil schaukelte dabei hin und her wie ein Schiff im Hafen.
Eine Entdeckungsreise durch die Stadt
Im Laufe des Vormittags zeigte sich dann endlich wieder die Sonne. Es war an der Zeit sich den Ort einmal anzusehen. Der Weg führte uns dabei natürlich zum Hafen. Von dort aus dann weiter hinauf, durch die kleinen Gassen, in die Berge.
Von dort schaut der Besucher hinunter in den Hafen. Dort unten im Hafen lag früher die Yacht des jugoslawischen Staatsoberhaupts und Diktators Josip Broz Tito vor Anker. Diese Yacht führte den schönen Namen „Galeb”.(Möwe).
Wir schlenderten durch die kleinen Gassen des alten Teils dieser Stadt und dann hinauf zu der Festung Starigrad. Diese Festung entstand im 15. Jahrhundert und sollte die Stadt und die Umgebung während des kroatisch-osmanischen Krieg als hauptsächlicher Verteidigungsanlage gegen die osmanischen Krieger dienen.
Und weiter ging unsere Wanderung zu der nächsten Festung. Der Festung Mirabella. Diese Festung stammt aus dem 13. Jahrhundert. Von dort oben sieht der Besucher auf die Kirche Sveti Petaru.
Der Fluss Cetina trennt an dieser Stelle den alten, historischen Teil der Stadt von dem modernen Teil, bevor er nach einer langen Reise dann in die Adria fließt.
So ging ein wunderschöner und eindrucksvoller Tag zu Ende. Wir gingen früh schlafen, denn am nächsten Morgen sollte unsere Reise weiter gehen. Als nächstes Ziel wollten wir die legendäre und, wie wir feststellen sollten, wunderschöne Stadt Split besuchen. Wir freuten uns schon sehr darauf.