Reiseblog. Touren 2010
Die Toskana
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Über die Apeninnen
31. August 2010. Am nächsten Morgen brachen wir früh auf und machten uns auf den Weg nach Florenz. Wir wählten hier die Landstraße über die Apenninen. Die Apenninen beginnen im Nordwesten Italiens, als Fortsetzung der Ligurischen Alpen. Die Grenze zwischen Alpen und Apenninen befindet sich in Col di Cadibona Richtung der französischen Grenze.
Die Apenninen
Von hier aus verläuft der Gebirgszug nach Osten bis an die Adria. Dann geht es weiter nach Süden, wo sich in dem Gebirgszug der Abruzzen, in Gran Sasso d’Italia, der höchste Berg (2912m) der Apenninen befindet. In Nordsizilien geht dieser Gebirgszug in die nordsizilieanische Gebirgsketten über. Die Fahrt über die toskanisch-emilianischen Apenninen ist ein wirklich beeindruckendes Erlebnis.
Das Chianti
Kleine verschlafene Orte die zum Anhalten einladen, eine traumhafte Landschaft die zum langsam Fahren einlädt, steile Steigungen bis auf über 900 m Höhe fordern die Leistung des Motors von unserem Wohnmobil und die Abfahrten die Bremsen. Der Weg nach Florenz führte uns durch das Chianti, einem der größten und hochwertigsten Weinanbaugebiete Italiens.
Als wir über den Pass den Abstieg begannen, erstreckte sich vor uns die Ebene, dort wo sich Florenz befindet, und im Süden die Hügel des Chianti. Ein atemberaubendes Panorama das wir wohl niemals vergessen werden.
Endlich in Florenz
Einen Wohnmobilstellplatz fanden wir in Soffiano, einem Ortsteil von Florenz. Nachdem wir einige Male die Via di Scandicci heruntergefahren waren, entdeckten wir sie dann auch endlich, unscheinbar zwischen zwei Häusern, die Einfahrt zu der Hausnummer 241.
Der Wohnmobilstellplatz in Florenz
Inzwischen geschlossenDer Stellplatz ist durch ein Tor gut gesichert, dass sich nur mit einem Zalencode öffnen lässt. Der Preis beträgt 15 Euro und ist für diese Lage angemessen. Sofort vor der Einfahrt, auf der Via di Scandicci, befindet sich eine Bushaltestelle. Nachdem wir etwas gegessen hatten, fuhren wir mit dem Bus hinunter nach Florenz hinein.
Die Stadt Florenz
Florenz ist eine wirklich faszinierende Stadt, die auf eine große Geschichte zurück schaut. Namen wie Michelangelo, Machiavelli, Leonardo da Vinci oder Galileo Galilei sind mit dieser Stadt verbunden. Aber auch die Bauwerke des 14.-15.- und 16. Jahrhunderts und natürlich dem Fluss Arno, der die Altstadt durchfließt. Florenz (Florentia, nach der röm. Göttin der Blumen und des Pflanzenwachstums) wurde 59 v. Chr von Julias Cäsar gegründet.
Die Geschichte und die Gründung der Stadt Florenz
Am Anfang befand sich in dieser Kolonie das Castrum. Also war es ursprünglich nur ein Militärstandort. Florenz spielte, eine Zeitlang, begünstigt durch ihre Lage, eine wichtige Rolle. Über die Jahrhunderte verlor die Stadt durch politische Veränderungen nach und nach ihren Stellenwert. Erst um 1000 n. Chr. erlangte Florenz durch die Verlegung des karolinger Amtssitzes unter dem Markgrafen Hugo wieder an Bedeutung. Die fränkischen Karolinger waren ursprünglich Reichsverweser (Hausmeier, also Verwalter) unter den Merowinger ohne jeden Herrscheranspruch.
Kaiser Karl der Große. Die Macht und die Religion
Erst unter Karl dem Großen erlangten sie Macht, Einfluss und die Kaiserkrone. Die Merowinger waren nicht von Adel und zudem auch noch Heiden (Also nicht katholisch). Sie waren sogenannte “Reichsverweser”, also Verwalter ohne Machtanspruch. Damit konnte Karl, trotz seiner militärischen Erfolge nicht Kaiser werden. Daher verstieß er seine Frau, heiratete eine toskanische Prinzessin und trat dem katholischen Glauben bei.
Erst durch diesen “Trick” konnte er Kaiser werden und machte die Merowinger und Karolinger noch mächtiger. Die Macht der Karolinger ging weit über die Grenzen Roms hinaus und sie beherrschten diese Region und andere Teile Europas über eine lange Zeit. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Stadt Florenz als Maßstab von Kunst, Kultur und Architektur bekannt. Viele bekannten Künstler und Gelehrte ließen sich dort nieder.
Die Renaissance
Die Epoche der Renaissance prägte diese Zeit und diese Stadt. Begünstigt durch diese Entwicklung wurde Florenz auch eine bedeutende Stadt der Finanzwelt. Hier spielte die Familie der Medici im 15. und 16. Jahrhundert eine große, einflussreiche und mächtigste Rolle. Inzwischen sind alle diese Geschichten und Personen vergangen, doch, geht man durch diese Stadt und lässt alle diese visuellen Eindrücke auf sich einwirken, so fühlt man sich als Besucher wie ein Wanderer durch die Große Zeit diese Stadt. Diese Stadt ist eine der schönsten und beeindruckendsten Städte die wir je gesehen haben. Ohne Zweifel hatte diese Stadt einen großen Einfluss auf die Entwicklung des restlichen, damaligen Europa.